Der Förderverein Straßenbahnfreude Nordhausen e.V. hat sich mit einer Satzungsänderung im Jahre 2008 dem Personenverkehr insgesamt geöffnet und damit auch den Busverkehr zu einem seiner Interessensgebiete erklärt. Seit dem waren wir auf der Suche nach einem historischen Kraftomnibus. Nach langem Suchen wurde 2015 ein geeigneter Bus gefunden.
Doch zunächst muss die Frage beantwortet werden: „Wie kommt der Förderverein Straßenbahnfreunde Nordhausen e.V. auf die Idee einen historischen Kraftomnibus zu erwerben und wieder aufzubauen?“ Natürlich bildet die Nordhäuser Straßenbahn, die die Kernstadt trotz ihres relativ kleinen Streckennetzes sehr gut erschließt, weiterhin den Kern der Vereinsarbeit. Einen kleinen Nachteil hat sie aber doch: Schon kleine Abweichungen von der Trassenführung fallen ihr schwer. Die Erhöhung der Flexibilität auf dem Gebiet der Personenbeförderung mit historischen Fahrzeugen, war die Grundidee und auch hier soll der Bus, wie im Öffentlichen Personennahverkehr auch, eine sinnvolle Ergänzung zur Straßenbahn sein.
Seine besondere Beziehung zu Nordhausen hat der Bus durch den Umstand, dass er serienmäßig einen Motor vom Nordhäuser IFA-Motorenwerk in seinem Heck trägt. Das Fahrzeug war eine Koproduktion Ungarn/DDR. Im Kreis Nordhausen waren zu DDR-Zeiten nach unserem Kenntnisstand drei Ikarus 211 im Einsatz. Zwei im VEB Kraftverkehr Nordhausen (Nordhausen und Bleicherode) und einer als Betriebsbus im VEB IFA Motordenwerk.
Die Verbindung heimat- und industriegeschichtlicher Stätten in der Stadt und im Landkreis Nordhausen zu besonderen Anlässen und Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Nordhäuser Museumsnacht, der Kulturnacht oder der Langen Nacht der Wissenschaften, möchte unser Verein mit dem Bus übernehmen. So wie die Museen auch durch Ehrenamt in Fördervereinen eine wesentliche Unterstützung erfahren, wollen auch wir als Verein einen gemeinnützigen Beitrag bei der Beförderung von Besuchergruppen leisten.
2008
Satzungsänderung. Der Verein öffnet sich dem Nahverkehr insgesamt und damit auch dem Busverkehr.
08.09.2015
Besichtigung des Busses in Korbußen.
23.10.2015
Das Projekt wird erstmals öffentlich vorgestellt zur „Langen Nacht der Wissenschaften“, Veranstaltung im Straßenbahndepot.
10.11.2015
Abschluss des Kaufvertrages.
11.11.2015
Anlieferung des Busses.
13.11.2015
Unterzeichnung einer Unterstellvereinbarung zwischen unserem Verein, der Stadtwirtschaft Nordhausen GmbH und den Verkehrsbetrieben Nordhausen.
30.11.2015
Anlieferung des Originalmotors im IFA-Museum Nordhausen.
01.01.2016
Start des STAM-Programmes „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Eine Stelle wird im Wesentlichen zur Bearbeitung des Projektes besetzt.
14.01.2016
Besichtigung des zerlegten Motors im IFA-Museum. Die Befundung ergab, dass die Kurbelwelle ersetzt sowie die Kolben, Büchsen und Hauptlagerschalen ersetzt werden müssen.
26.02.2016
Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem IFA-Museum.
18.06.2016
Erste öffentliche Ausstellung des IKARUS 211 zum Berufsaktionstag des Netzwerkes Transport, Verkehr und Logistik auf dem Autodrom in Nordhausen.
18.08.2016
Die Vereinigung von Motor und Fahrgestell, die sogenannte „Hochzeit“ findet statt.
16.09.2016
Die erste Probefahrt im Stadtgebiet findet statt.
17.09.2016
Feierliche Inbetriebnahme des Busses im Rahmen der Nordhäuser Museumsnacht durch die Thüringer Verkehrsministerin Frau Birgit Keller.
Typ: IKARUS 211.51
Erstzulassung: 1982
Motor: 4 VD 14,5/12-1SRW
Hubraum: 6,56 dm3
Leistung: 92 kW/125 PS
Der Ikarus 211 war ein Omnibus des ungarischen Busherstellers
Ikarus. Bei
diesem Bus wurden 51 Baugruppen des DDR-Lkw W 50 genutzt. Er wurde ab 1976 produziert. Mit dem Ende der DDR musste die Produktion eingestellt werden. Der im Bus verbaute wassergekühlte Vierzylinder-Dieselmotors
vom Typ IFA 4 VD
14,5/12-1 mit einem
Hubraum von 6,56 l wurde im VEB Motorenwerk Nordhausen hergestellt. Der Motor wurde vom IFA W 50 übernommen, musste jedoch für den Einsatzzweck
geringfügig modifiziert werden. Die Leistung lag bei 92 kW (125 PS). Er war unterflurig angeordnet und trieb über ein manuell zu
schaltendes, teilsynchronisiertes Fünfganggetriebe von IFA über eine Kardanwelle die Hinterachse des Fahrzeugs an. Mit dieser Antriebseinheit erreichte der Bus eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.
Am Fahrwerk kamen Starrachsen zum Einsatz. Gefedert wurde der Bus mit Blattfedern, die Dämpfung des Fahrwerks erfolgte mit
Teleskopstoßdämpfern. Bei einer Fahrzeugmasse von 7,0 Tonnen betrug die zulässige Gesamtmasse 10,2 Tonnen. Die hydraulisch-pneumatische Bremse wirkte auf alle Räder und wurde durch eine
Federspeicherbremse und eine Motorbremse ergänzt. Der Bus besaß eine automatisch-lastabhängige Bremse an der Hinterachse. Die hydraulische Servolenkung entstammte ebenfalls dem W
50.
Der Aufbau lehnt sich gestalterisch eng an die anderen Busse der 200er-Serie von Ikarus an. Besonders Front und Heck ähneln den
größeren Bussen stark. Der Bus bot als Regionalbus 36 Sitz- und 6 Stehplätze. […] Während der Produktionszeit wurden verschiedene Aufbauvarianten mit unterschiedlicher Sitzplatzanzahl
und einer oder zwei Fahrgasttüren hergestellt. Der Import in die DDR begann 1976. Im Jahr 1989 waren in der DDR noch 945 Ikarus 211 im Einsatz.
Quelle Text: Wikipedia
Förderverein Straßenbahnfreunde Nordhausen e. V.
Grimmelallee 40 a
99734 Nordhausen
E-Mail: strassenbahnfreunde-nordhausen@web.de
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